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Autorenbildmanfredschumi

Warum wir Gas zum Heizen noch lange brauchen werden

Alle, die in Österreich noch mit Gas heizen, können sich entspannt zurücklehnen. Sie werden nicht per Gesetz gezwungen, ihre Therme rauszureißen und durch etwas anderes zu ersetzen. Sie können es gerne freiwillig machen und bekommen dazu eine Förderung vom Staat. Das ist auch besser so. Die Energiewende ist ein langer und in manchen Bereichen mühsamer Prozess, aber letztlich nicht aufzuhalten. Doch von heute auf morgen kann man nicht völlig auf fossile Brennstoffe verzichten, das ist leider nicht allen klar.


Die Erzeugung von Strom aus Windkraft oder Solaranlagen schwankt bekanntlich stark. Zum Ausgleich wird man noch lange (so der aktuelle Stand der Technik) eine alternative Energieform benötigen. Hiermit sind wir wieder beim Gas angelangt, weil Atomkraftwerke in Österreich und in Deutschland verpönt sind. Dabei sind wir schon weiter als unsere Nachbarn: Dort kommen immer noch ca. 28 Prozent der täglichen Energieerzeugung aus Kohlekraftwerken.


Gas ist die Alternative, weil die Eneuerbaren starke Schwankungen haben


Wir haben unsere Wasserkraftwerke, die z. B. für knapp 60% der Stromerzeugung verantwortlich ist. Aber das reicht halt nicht aus, daher brauchen wir das Gas. Dieses sollte möglichst nicht aus Russland kommen, darüber besteht weitgehende Einigkeit. Aber wir müssen es importieren oder selber erzeugen. Die eigene Produktion reicht zwar nur für etwa 10% des Inlandsverbrauches. Doch es macht prinzipiell Sinn, neue Vorkommen in Europa zu erschließen. Oder wollen wir weiter den Amerikanern ihr Flüssiggas zu überhöhten Preisen abnehmen? Ganz abgesehen davon, dass der Transport via Schiff über den Atlantik die Umweltbilanz ganz sicher nicht verbessert.


Muss man die Erschließung neuer Gasquellen torpedieren?


Umso erschreckender ist es, wenn NGOs nichts besseres zu tun haben als gegen neue Gasproduktionen in Europa zu agitieren. Die OMV möchte den kostbaren Rohstoff aus dem Schwarzen Meer holen und dort ein großes Feld erschließen. Greenpeace will das mit Klagen verhindern, weil man gegen jede Form der fossilen Energiegewinnung ist. Realitätssinn sieht anders aus. Auch in Österreich agitieren selbsternannte Umweltschützer gegen ein Gasprojekt bei Molln (OÖ). Ein Tipp: Inzwischen beginnen sogar die sattsam bekannten Klimakleber einzusehen, dass sie die Störung von Verkehrswegen nicht zu Sympathieträgern gemacht hat.


Der Russen-Trick, mit dem überall hin exportiert wird


Überhaupt scheint es in dem mit viel Emotion geführten Energie-Debatten populär, die Realitäten auszuklammern: Man kann auf Österreich schimpfen, weil wir immer noch Gas direkt aus Russland beziehen. Doch alle Experten bestätigen, dass Putin mit seinen Schiffen sein Gas auch nach Afrika oder in den Nahen Osten exportiert und es von dort wieder als Flüssiggas nach Europa zurückkommt. Nur wird das halt nirgends dokumentiert, man kennt auch die Mengen nicht. Und es gibt keine Sanktionen gegen russische Gasexporte.


Zurück zur heimischen Heizdebatte: Übersehen wird manchmal, dass Fernwärme auch zu einem erheblichen Teil (in Wien über 50%) aus Gas erzeugt wird. Die Wärmepumpe als vielgepriesene Alternative ist in bestehenden Bauten nur bedingt einsetzbar: Man müsste die Häuser neu dämmen und alle Heizkörper herausreißen, in Ballungsgebieten nicht wirklich eine Option. Jetzt wird verständlich, warum man davon abgesehen hat, einen Heizungstausch per Gesetz verpflichtend zu machen. Das hätte allen Hauseigentümern (inklusive der Gemeinde Wien und den Genossenschaften) riesige Milliardenbeträge gekostet und wäre damit unfinanzierbar gewesen. Vor allem in großen Wohnhausanlagen in den Städten wird man noch sehr lange mit Gas heizen.



Vor allem in Ballungszentren wie in Wien wird oft mir Gas geheizt




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